Wie Sie Bildungsurlaub als Weiterbildung steuerlich absetzen können

Lukas Fuchs vor 2 Tagen in Beruf 3 Minuten Lesedauer

In Deutschland bietet der Bildungsurlaub Arbeitnehmern die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich weiterzubilden. Häufig stellt sich die Frage, ob die Ausgaben für diesen Bildungsurlaub steuerlich absetzbar sind. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Bildungsurlaub als Weiterbildung steuerlich absetzen können.

Was ist Bildungsurlaub?

Bildungsurlaub ist ein gesetzlich geregeltes Recht in Deutschland, das es Arbeitnehmern ermöglicht, sich für eine bestimmte Anzahl an Tagen jährlich für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen freistellen zu lassen. Die Regelungen variieren je nach Bundesland, aber in der Regel haben Arbeitnehmer Anspruch auf fünf Tage Bildungsurlaub pro Jahr.

Bildungsurlaub und Weiterbildung: Wo liegen die Unterschiede?

Während Bildungsurlaub eine spezifische Form der Freistellung für Bildung ist, kann Weiterbildung auch in Form von Seminaren, Workshops oder Studiengängen erfolgen, die nicht unbedingt im Rahmen des Bildungsurlaubs stattfinden. Die Möglichkeit, Bildungsurlaub steuerlich abzusetzen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass alle Formen der Weiterbildung abzugsfähig sind.

Steuerliche Absetzbarkeit von Bildungsurlaub

Die Kosten, die im Rahmen eines Bildungsurlaubs entstehen, können unter bestimmten Voraussetzungen als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:

Direkte Kosten: Alle direkten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Bildungsurlaub stehen, wie Kursgebühren, Reisekosten und Übernachtungskosten, können als Werbungskosten abgesetzt werden.
Nachweis: Sie müssen die Kosten nachweisen können. Belege über Kursgebühren, Reisen und andere Ausgaben sind notwendig, um diese in der Steuererklärung geltend zu machen.
Beruflicher Bezug: Die Ausbildung oder Fortbildung muss klar mit Ihrem Beruf in Verbindung stehen. Wenn der Kurs nicht direkt Ihren Berufsweg fördert oder kein relevantes Wissen vermittelt, könnte das Finanzamt die Absetzbarkeit verweigern.

Wie gehen Sie konkret vor?

Informieren Sie sich über die geltenden Gesetze in Ihrem Bundesland: Da Bildungsurlaub auf Landesebene geregelt ist, sollten Sie sich über die spezifischen Bestimmungen in Ihrem Bundesland informieren.
Wählen Sie eine geeignete Weiterbildungsmaßnahme: Achten Sie darauf, dass die ausgewählte Weiterbildung auf der Liste der anerkannten Maßnahmen Ihrer Landesregierung steht. Diese Listen finden Sie auf den Webseiten der jeweiligen Bildungsministerien.
Dokumentieren Sie alle Kosten: Halten Sie jeden Beleg im Zusammenhang mit der Weiterbildung gut fest. Hierzu gehören Rechnungen, Anmeldungen, Fahrtickets und Hotelbuchungen.
Steuererklärung einreichen: Geben Sie die Kosten als Werbungskosten in Ihrer Steuererklärung an. Nutzen Sie dazu die entsprechenden Formulare wie das Mantelbogen und die Anlage N der Einkommensteuererklärung.

Wichtige Tipps zur steuerlichen Absetzbarkeit

Prüfen Sie vorab Ihre individuelle Steuerangelegenheiten oder lassen Sie sich von einem Steuerberater beraten, um sicherzustellen, dass Sie alle Fördermöglichkeiten nutzen.
Führen Sie genau Buch über jede Weiterbildung, auch wenn diese nicht unter das Bildungsurlaubsrecht fällt. Es könnte sich dennoch lohnen, die Kosten von der Steuer absetzen zu wollen.
Planen Sie Ihre Weiterbildung sinnvoll. Berücksichtigen Sie den direkten Zusammenhang zwischen der gewählten Maßnahme und Ihrem Beruf.

Fazit: Bildungsurlaub als Weiterbildung steuermindernd nutzen

Die steuerliche Absetzbarkeit von Bildungsurlaub ist eine attraktive Möglichkeit für Arbeitnehmer, in ihre Karriere zu investieren, ohne dabei auf große finanzielle Belastungen zu stoßen. Durch die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen und die sorgfältige Dokumentation Ihrer Ausgaben können Sie von den Steuervorteilen optimal profitieren. Nutzen Sie diese Chance und bilden Sie sich weiter, während Sie gleichzeitig Ihre Steuerlast reduzieren!